Die markanten Schilder des Giro Lago fallen überall ins Auge. Sie markieren einen Rundweg um den Lago d’Orta. Der Wanderweg führt über historische Verbindungswege, welche die Einwohner einst für Beruf, Geschäfte, geistliche Bedürfnisse und soziale Kontakte errichtet haben. Aus den einzelnen Teilstücken haben später Heimatpfleger einen großen, den See umfassenden Rundweg konzipiert. Heute sind die Gemeinden verpflichtet, diesen Wanderweg regelmäßig zu pflegen und begehbar zu halten.
Leider aber bemühen sich nicht alle gleichermaßen intensiv um diese Aufgabe: Teilstücke wachsen zu, heruntergefallene Hinweisschilder werden spät oder gar nicht ersetzt. Wanderer sind an manchen Stellen daher auf sich gestellt. Insgesamt aber ist der Weg gut in Schuss. Der GiroLago an sich ist ein wunderschöner Weitwanderweg, der den Ortasee in relativ kurzer Zeit auf die denkbar schönste Weise erschließt: zu Fuß! Er führt weitgehend über Naturwege, gelegentlich auch auf asphaltierten Nebenstraßen von Ort zu Ort.
Einsteigen kann man an jeder beliebigen Stelle, an der man die Schilder ‚Giro Lago‘ bzw. ‚Sentiero Azurro‘ entdeckt. Grund für die beiden Namen ist, dass ursprünglich zwei Giros geplant waren, der ‚blaue‘, heute vorhandene und seenahe Wanderweg und der ‚Sentiero verde‘, der noch nicht fertig gestellt ist und die Gegenden weiter oben an den Bergen erschließen soll. Wann der grüne Wanderweg fertig ist, ist unbekannt.
Die ca. 40 km lange Strecke kann man zu Fuß gut in zwei bis vier Tagen bewältigen. Unterwegs stehen zwar viele Unterkunftsmöglichkeiten zur Verfügung, es empfiehlt sich aber, im Vorhinein zu planen, um Überraschungen zu vermeiden. Leider gibt es kein vernünftiges Kartenmaterial, auch auf Anfrage im Ecomuseo (Pettenasco) wurde keine verlässliche Angabe zu einer Neuauflage gemacht.
Gerne drucken die Tourismus-Büros kleine, im Internet vorhandene Karten aus, die aber nur einen groben Überblick über die Streckenführung geben. Da der Weg gut ausgeschildert ist, ist eine Detailkarte im Prinzip auch nicht notwendig, erfreulich wäre sie jedoch ohne Zweifel. Offiziell wird der Giro in drei Abschnitte eingeteilt. Alle drei haben ihren ganz speziellen Reiz. Etappe 1 von Omegna nach Orta verläuft über einige sehr schöne Bergdörfer fast ausschließlich auf Naturwegen. Erst vor Omegna mischen sich asphaltierte und kaum befahrene Teilstücke darunter.
Etappe 2 verläuft anfangs von Orta über den schönsten Uferweg des Ortasees nach Buccione (Lido) und schließlich nach Pella. Etappe 3 beginnt in Pella und führt über das wildeste und bergigste Stück zurück nach Omegna. Übrigens: Es gibt auch eine Variante für Kinder.